Hatha Yoga

Hatha Yoga beinhaltet Körperübungen, Atemübungen, Tiefenentspannung, Konzentration und Meditation und kann uns helfen einen gesunden Körper, ein ausgeglichenes Energiesystem und einen ruhigen Geist zu entwickeln.

Körperübungen (Asanas)

Im Hatha Yoga nehmen wir Yogastellungen ein und halten sie länger. Wir verbinden uns mit unserem Atem und lernen in der Position zu entspannen. Muskeln und Organe werden besser durchblutet, das Nerven-und Hormonsystem werden harmonisiert, die Körperhaltung verbessert sich. Es gibt kraftvolle und entspannende Momente – dieser Wechsel von Anspannung und Entspannung ist ein typisches Merkmal von Hatha Yoga.

Im fortgeschrittenen Hatha Yoga lenken wir durch Konzentration und Mudras die Energie im Körper zu bestimmten Energiezentren (Chakras) und meditieren in der Asana.

matsyasana-fisch chakrayoga.at
Matsyasana – der Fisch – öffnet den Brustraum und wirkt positiv auf das Atemsystem.

Alles was wir erleben und fühlen wird in unserem Körper gespeichert und kann sich durch Blockaden, Verspannungen und Schmerzen bemerkbar machen. Durch Körperübungen und bewußtes Atmen wird der Geist ruhiger, Spannungen können sich lösen und der Körper wird weicher und flexibler.

Jede Asana wirkt aber auch auf unsere Energiezentren – die sogenannten Chakras. Das heißt durch die körperlichen Yogaübungen wird unser ganzes System angesprochen – der physische Körper mit den Muskeln, Organen und Drüsen, aber auch unser Energiekörper. Noch besser können wir jedoch unser Energiesystem mit den yogischen Atemübungen beeinflussen.

Atemübungen (Pranayama)

Im Yoga hat die Atmung einen zentralen Stellenwert – Atem bedeutet Leben. Über den Atem können wir am schnellsten Kontakt zu uns aufnehmen, wir können uns z.B. beruhigen, wir merken aber auch sofort an unserem Atem wenn wir nicht im Gleichgewicht sind.

Pranayama - chakrayoga.at

Mit den yogischen Atemtechniken können wir unser Atemsystem reinigen und die Kapazität unserer Atemorgane erhöhen. Wir bauen Stress ab und bekommen wieder mehr Energie! Im fortgeschrittenen Hatha Yoga (Kundalini Yoga) gibt es dann auch bewußtseinserweiternde und energieerweckende Techniken.

Tiefenentspannung (Savasana)

Die im Hatha Yoga angeleitete Entspannung am Ende der Yogaeinheit besteht aus progressiver Muskelentspannung, Autosuggestion und Verweilen in einem Zustand der Tiefenentspannung (Alphazustand). Das Gehirn entspannt, produziert mehr (langsamere) Alphawellen und schüttet Botenstoffe aus, die Wohlbefinden und Regeneration fördern. Wir trainieren Entspannung und das macht sich auch im Alltag bemerkbar!

Savasana - Tiefenentspannuung - Yoga

Meditation

Mit Asanas und Pranayama haben wir Körper und Geist beruhigt und auf die Meditation vorbereitet, streng genommen beginnt der eigentliche Yoga hier.

Ein grundlegendes Ziel aller traditionellen Yogawege ist ja die „Erleuchtung“, also etwas beleuchten, das in der Dunkelheit liegt. Nach den alten indischen Lehren (Vedantische Philosophie) sind wir Teil eines großen Ganzen (Brahman). Weil wir aber so mit den alltäglichen Dingen beschäftigt sind und uns nur mit der materiellen Welt identifizieren, sehen wir das nicht. Wie graue Schleier trüben Gedanken unsere Sicht auf das Wesentliche – unser wahres Selbst (Atman).

Meditation als Übung bedeutet zu lernen den Geist zur Ruhe zu bringen und nach innen in die Stille zu gehen – im Hier und Jetzt sein. Wer es schon versucht hat, weiß wie schwierig das ist. Geben wir uns Stille und Raum, kann sich der Verstand oft erst so richtig austoben. Konzentration – also Fokussierung des Geistes auf ein Objekt – ist eine gute Vorübung.

Meditation als Zustand bedeutet eins zu sein mit dem großen Ganzen – Gefühle von Harmonie, Glückseligkeit und Verbundenheit können sich einstellen.
Sat Chid Ananda wird dieser Zustand im Vedanta genannt und bedeutet absolutes Sein (Sat), Wissen/Bewusstsein (Chit) und Glückseligkeit (Ananda).

Meditation

Vielleicht werden wir diese Harmonie nicht dauerhaft erreichen, aber wenn wir regelmäßig üben können wir uns dem annähern und werden nicht so leicht aus der Bahn geworfen. Wenn wir weniger getrieben sind von unseren Gedanken und mehr im Moment leben können, sind wir zufriedener und glücklicher.

Integraler Hatha Yoga

Ich habe in meiner Ausbildung Hatha Yoga mit ganzheitlichem Ansatz gelernt (Sivananda Tradition). Ganzheitlich bedeutet, dass alle traditionellen Yogawege zu einem integralen Übungsweg vereint werden.

Die Yogawege

Raja Yoga: Psychologie – wie tickt der Mensch? Unterbewußtsein, bewußtes Denken, Meditation

Hatha Yoga: Yoga der Kraft – Körperübungen, Atemübungen, Tiefenentspannung, Meditation, Ernährung

Kundalini Yoga: Yoga der Energie – Chakra Yoga – fortgeschrittenes Hatha Yoga

Jnana Yoga: Yoga des Wissens – Philosophische Fragen

Karma Yoga: Yoga des Handelns – bewußtes und achtsames Handeln

Bhakti Yoga: Yoga der Hingabe – Herzöffnung und Gefühle – z.B. Mantrasingen


Quellen und interessante Links:

Die Yogawege (Yoga Vidya)

Über Swami Sivananda

Gehirnwellen – was sie bedeuten

Yoga Geschichte